STONEHENGE

 

DER AUFBAU:

Stonehenge, ein vorgeschichtlicher Kromlech (kreisförmige Steinsetzung) baut sich aus vier  Steinkreisen auf, die konzentrisch ineinander angeordnet sind. Der Äußerste hat einen Durchmesser von 30 Metern und besteht aus nahezu rechteckigen Sandsteinblöcken, sogenannten Sarsensteinen. Diese waren ursprünglich alle durch Querblöcke (6 Tonnen) verbunden, von denen jedoch nur noch ein kleiner Teil erhalten ist. Jeder dieser Steine ist mehr als 10 Fuss hoch und hat ein Gewicht von über 26 Tonnen.Gewonnen wurden diese Steine in den  ca. 20 km entfernten Marlborough Downs. In diesem Kreis befindet sich ein aus 32 sogenannten Blausteinen (Dolerit) bestehender hufeisenförmiger Halbkreis. Diese Steine sind bei der Erbauung extra aus den Prescelly Mountains (Wales) herangeschleift worden. Insgesamt wurden etwa 80 dieser ca. 4 Tonnen schweren Steine verbaut. Auch auf diesen waren wieder sogenannte Decksteine aufgelegt. Die Mitte bildet ein grosser Block aus Glimmersandstein, dieser wird gewöhnlich als Altarstein bezeichnet, was aus seiner naheliegenden Bedeutung abgeleitet wurde..
Ein ca. 104 m langer Graben umgibt die ganze Anlage, dem sich ein künstlich aufgeschütteter Erdwall anschliesst. Dieser weist an seiner Innenseite einen Ring von 56 Löchern auf, welche nach ihrem Entdecker John Aulbrey als Aulbrey - Holes bekannt sind. Im Nordosten mündet die sogenannte "Avenue" in die Anlage, sie ist um die 23 Meter breit und nahezu 3 km lang, wird wiederum von einem Erdwall gesaeumt und durchschneidet den Stonehenge umgebenden Wall und Graben. Auf der Avenue befinden sich der Heel Stone (Fersenstein) sowie der heute umgestürzte Slaughter - Stone. Auf einigen der in der römischen Besatzungszeit von 55 v. Chr - 410 n. Chr. umgerissenen Steinen wurden flache Eingravierungen entdeckt, welche Bronzeaxtschneiden darstellen. Solche Geraete wurden in Grossbritannien zwischen 1600 und 1400 v. Chr benutzt.

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BEDEUTUNG:

Die wahre Bedeutung dieses Ortes  ist immernoch in den Tiefen der Geschichte versunken, jedoch gibt es einige Theorien, die ich hier erwähnen möchte, da sie wissenschaftlich einigermassen glaubhaft erscheinen.

1. Die astronomische Auslegung:

Diese Theorie besagt, dass Stonehenge ein uraltes astronomisches Bauwerk ist, welches zur Bestimmung der Jahreszeiten und der damaligen religiösen Feiertage gebaut wurde. Das ist in sofern nicht zu wiederlegen, als das tatsächlich das gesamte Monument auf den Stand der Sonne an einem bestimmten Tag des Jahres, nämlich der Sommer Sonnenwende, ausgelegt ist. An diesem Tag fallen die Strahlen ueber den Heal - Stone hinweg durch die Öffnung des Hufeisens genau in der Mitte des Steinkreises auf dem Altarstein tein ein. Es ist mittlerweise auch erwiesen, das man mit der Hilfe von Stonehenge und weitreichender mathematischer Berechnungen die nächsten Sonnenfinsternisse vorhersagen kann. Auch die Aubrey  - Holes werden immer wieder in einen Zusammenhang mit dem Mond gebracht.

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2. Die Alien Theorie

Nun ja, wissenschaftlich glaubhaft ist diese nun wirklich nicht, aber da wir nicht wissen, was uns alles in den Weiten des Universums erwartet, gibt es einige Menschen, die annehmen, Aliens hätten bei der Erbauung geholfen, ja es geht sogar soweit, das manche es für ein ausserirdisches Heiligtum halten. (Was doch immerhin belegt, das auch Ausserirdische an Götter glauben, oder das unser Gott Ausserirdisch ist.)

3. Die religiöse Theorie

Diese Theorie steht weitestgehend im Einklang mit der astronomischen, da Religion und Astronomie in der Zeit der Erbauung sehr eng miteinander verknüpft waren. Man sieht das an dem Tag, auf den Stonehenge ja ausgerichtet ist. Die Sommer Sonnenwende, sowohl ein astronomisches Grossereignis als auch der wichtigste religiöse Feiertag des Jahres für die Menschen dieser Zeit. Unstimmigkeiten gibt es nur über die Art des Kultes und den Volksstamm. Wenn uns die Arthussaga weissmachen will, dass dort Druiden gefeiert haben, so passt weder der zeitliche Rahmen noch das Wort Druide, denn dieses Heiligtum ist nicht keltischen Ursprunges, sondern wesentlich älter. Wer es nun, und wie, genau  genutzt hat, das ist eine andere Frage, die ich mit dieser Verneinung nicht beantworte, und das weil ich nicht dazu in der Lage bin. Zeitlich fällt es auf jeden Fall in die Periode der Megalithkultur.

4. Theorie der Gerichtsstätte:

Diese Annahme ist eher eine Legende als eine echte Theorie, sie leitet sich aus dem Namen "hängende Steine" ab, den Stonehenge in England auch inne hat. Man sagt, Stonehenge sei errichtet worden um Verbrecher aufzuhängen. (dafür eignet sich aber normalerweise ein Mast viel besser) Trotz allem beherbergt auch diese Theorie vielleicht ein Fuenkchen Wahrheit, denn Gericht wurde früher auch oft mit Religion verbunden, und daher könnte Stonehenge sehr wohl als Gerichtsstätte, sogenanntes Thing, gedient haben, wenn auch nicht vorrangig.

 

5. Das Gesicht von Stonehenge

Angeblich soll der Archaeologe Terrence Meaden ein gemeisseltes Gesicht in einem der Felsblöcke, welche Stonehenge bilden, gesehen haben. Er sagt: "Es geschah gerade zur rechten Tageszeit, weil nur, wenn das Licht von der richtigen Seite kommt, das Gesicht gut zu sehen ist. Während der Sommermonate ist es jeweils nur für etwa eine Stunde gut erkennbar, etwa um 14.00 Uhr." Diese Aussage tätigte er in einem Inteview mit BBC News. Eine Erklärung, weshalb das Gesicht bis jetzt noch nicht entdeckt wurde sieht Meaden darin, dass man sich bis jetzt hauptsächlich mit den Vorderseiten, nicht aber den Seiten der Steine beschäftigt habe. Nach seiner Annahme wurde das Gesicht kurz nach der Erbauung eingemeisselt, und nicht erst viel später. Er sagt dazu:"Warum sollte jemand das tun? Die Steinsorte ist die härteste, die bekannt ist. Es ist eine Arbeit, für die man um die hundert Stunden braucht. Warum sollte sich jemand später um so etwas kümmern?" Das Gesicht soll eine Art Schutzpatron, oder aber den Erbauer das Monumentes darstellen.

 

6. Der Tanz der Riesen

Im Volksmund wurde Stonehenge auch oft Tanz oder Kreis der Riesen genannt. Welcher Riesen? Nun, betrachtet man den Kreis, sieht er wirklich wie ein Kreis riesiger Figuren aus, die sich bei den Händen halten und sich in Aufstellung zu einer Art Tanz befinden. Der Volksmund trifft den Charakter einer Form immer sehr genau. Alte Sagen und Überlieferungen berichten uns auch sehr oft von Menschen, so groß wie Riesen, die auf der Erde lebten bevor der Mensch sie anfing zu besiedeln. Ja, man muß annehmen, daß es der Mensch war, der diese große Rasse der Riesen vertrieb, ganz einfach weil er diese Rasse an Intelligenz und Sittsamkeit weit übertraf. Von der Bedeutung des Kreises selbst sagt Beda, ein Mönch aus der Zeit von 700 n. Chr., daß die Riesen ihn zur Heilung ihrer Krankheiten benutzten, indem sie Wasser über die Steine rinnen ließen und sich damit benetzten. Platz genug ist unter den Öffnungen und wenn jemand von oben langsam Wasser herunterrieseln ließe, wäre das Ganze eine Art Duschvorrichtung gewesen. Und es ist nicht auszuschließen, daß es im Orginalzustand irgendwelche hölzernen Aufbauten gegeben haben könnte. Aus der Größe der Öffnung ließe sich auch auf die Größe der Riesen schließen und wir sehen daß sie zwar groß gewesen sein müssen, aber doch wiederum nicht so groß, wie es unsere Fabel und Märchendichter sich vorgestellt haben. Also etwa zwischen 2,50 und 3.00 Metern vermutlich. Auch diese Erklärung stammt eher aus dem Reich der Märchen.

 

 

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DER ZEITRAHMEN:

Die ersten Bauvorhaben an dem Ort, an dem sich heute Stonhenge befindet, wurden in den Jahren zwischen 3000 und 2300 vor Christus begonnen, damals wurde ein grosser Erdkreis mit innerem Graben aufgeschüttet, ein sogenannter Henge. Man nimmt an, das die einzigen Werkzeuge, die man damals benutzte Geweihe vom Rotwild waren. Auch die oben genannten Aubrey - Holes, der Heel - Stone, die 4 Station - Stones (von denen heute leider nur noch 2 existieren) und der heute umgefallene Slaughter - Stone koennen dieser Bauperiode zugeordnet werden.

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(alle diese Bilder sind aus Jean - Pierre Mohen "The World of Megaliths"

Der erste echte Steinkreis entstand in der Zeit von 2100 - 2000 vor Christus. Dieser bestand aus eben diesen 30 Sarsensteinen, welche durch eine Technik die unserer heutigen "Nut und Feder" gleicht mit den aufgelegten Decksteinen verbunden waren. Aus der Sicht des danals schon vorhandenen Henges befand sich dieser Kreis genau im Zentrum. In den Kreis hinein wurde kurz darauf noch ein kleinerer Hufeisenförmiger Halbkreis aus Sarsen errichtet.

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In der Zeit von 2000 - 1550 vor Christus wurde der kleine Halbkreis aus den Bluestones im inneren des grossen Sarsenkreises errichtet. Dieser wurde im weiteren Verlauf der Erbauung Stonehenges noch durch einen Kreis von kleineren Bluestones zwischen dem groossen Kreis und den Sarsen ergänzt.

Über die Erbauungsfolge der Hufeisenfoermigen Halbkreise besteht noch keine einheitliche Meinung bis heute, die Mehrheit der Wissenschaftler nimmt aber an, das die Bluestones vor den Sarsen errichtet wurden. Ich vertrete diese Meinung nicht, möchte aber nicht, dass sie hier fehlt, falls es endgültige Erkenntnisse geben sollte, wäre ich über eine E-Mail sehr dankbar.

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Dieses Bild ist eine andere Ansicht von Stonehenge in seinen "besten Jahren". Man erkennt an Ihr auch sehr gut die Avenue und kann die damalige Anziehungskraft leicht erahnen.